Ortsgeschichte Stadt Hornburg
Im Osten der Gemeinde Schladen-Werla (Samtgemeinde Schladen) liegt das über 1000 Jahre alte "romantische Fachwerkstädtchen Hornburg" mit knapp 3000 Einwohnern.
Die Altstadt ist ein historisches Kulturdenkmal von hohem Rang. Ihr reicher Bestand an baugeschichtlich bedeutenden Fachwerkhäusern aus fünf Jahrhunderten wird schon im Ortsstatut von 1910 gewürdigt. Heute stehen die rund 400 Fachwerkhäuser ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz. 1978 wurde Hornburg Bundessieger im Wettbewerb "Stadtgestalt und Denkmalschutz im Städtebau". Mehrmals diente die Altstadt als Filmkulisse von Kinofilmen.
Die Blütezeit Hornburgs lag im 16. Jahrhundert. Damals war die Stadt ein Hopfenzentrum in Norddeutschland. Die wohlhabenden Hopfenbauern ließen sich Fachwerkhäuser mit reich verzierten Schmuckfassaden bauen. Besonders sehenswürdig sind das Neidhammelhaus (1563), das Storchenhaus (1560), die ehemalige jüdische Schule (1569), das Alte Zeughaus (1565) mit einem Vorbau auf Stelzen (1609), das Schuhhaus Apelroth (1609), der Hopfenspeicher (1672), das Alte Brauhaus (1638) und das Dammtor (1552).
Die evangelische Stadtkirche Beatae Mariae Virginis (1616) ist eine der schönsten Kirchen im Harzvorland.
Die Burg, inmitten der Stadt auf einem Kaltesteinfelsen gelegen, war einst halberstädtische Bischofsburg. Im 30-jährigen Krieg wurde sie mehrmals belagert und 1645 von den Schweden zerstört. 1922 teilweise wieder aufgebaut, befindet sie sich heute in Privatbesitz.
Die 1977 erbaute katholische Clemenskirche erinnert an den in Hornburg geborenen Papst Clemens II.
Die Stadt ist touristisch gut erschlossen und seit 1990 "Staatlich anerkannter Erholungsort".
Ein schön gelegenes beheiztes Freibad, ein Minigolfplatz, ein Museum, Cafès, Restaurants und Beherbergungsbetriebe, Geschäfte für den täglichen Bedarf, Ärzte und Apotheke sind auf kurzen Wegen erreichbar. Oberhalb des Freibades, in schönster Südhanglage, befindet sich ein Relax-Camping Park.
Seit 1999 ist die historische Altstadt auch ein "Garten für die Sinne". Über 30 Klang-, Riech- und Tastobjekte zur Sinnesentfaltung stehen verteilt auf Plätzen, in Gassen und Winkeln.
Am Rande der Stadt, am Bauernrosengarten, dreht eine Mini-Eisenbahn ihre Runden. Jung und Alt können mitfahren.
Hornburg liegt reizvoll im Ilsetal. Ein Höhenweg auf dem Kleinen Fallstein von Hornburg nach Osterwieck gehört zu den schönsten Wanderwegen im Harzvorland.
Fritz Sengpiel
ehem. Stadtheimatpfleger Hornburg (1998 - 2007)